Konzeptplanung
Der Bebauungsplan der Jenfelder Au geht auf einen Entwurf des Rotterdamer Büros West 8 zurück. Die Niederländer konnten sich im Jahre 2006 mit ihrem Konzeptentwurf in einem städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb als Sieger durchsetzen. Die Planungen des Büros West 8 zeigen eindrucksvolle Lösungen, die aus städtebaulicher Sicht und im Umgang mit Wasser und Energie neue Maßstäbe setzen. Neben dem Wohnen am Wasser war auch die Idee, Ensembles aus urbanen Stadthaustypen zu schaffen, die in vielfältiger Weise kombiniert und aneinander gereiht werden, überzeugend.
In dem lebendigen, modernen und abwechslungsreichen Quartier entsteht nicht nur Wohnraum für über 2000 Menschen, sondern auch Flächen für Gewerbe. Zusätzlich werden einladende Grün- und Wasserflächen mit dem zentralen Kaskadenpark und Kühnbachteich realisiert. Einige denkmalgeschützte Kasernengebäude aus den Jahren 1934/35 und der Exerzierplatz der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne bleiben als Gesamtensemble erhalten.
Ein neues Quartier inmitten von Jenfeld
Das neue Quartier Jenfelder Au entsteht an historischem Ort. Die Lettow-Vorbeck-Kaserne wurde in den Jahren 1934/35 zusammen mit der Von-Estorff-Kaserne errichtet. Bis zur Zusammenlegung beider Kasernen nach 1945 zu einer Doppelkaserne trennte die Kelloggstraße beide Areale. Mit der Neuordnung der Truppenstandorte durch den Bund wurde die Kaserne 1998 geschlossen. Für den Stadtteil bedeutete dies strukturell zwar zunächst einen erheblichen Verlust. Gleichwohl wurde aber schnell deutlich, welche enormen Entwicklungschancen sich damit eröffnen.
Die Jenfelder Au schließt die Lücke zwischen den Ortsteilen Jenfeld, Tonndorf und Hohenhorst und bringt mit seiner lockeren Bebauung und den großzügigen öffentlichen Plätzen ideale Voraussetzungen mit, Jenfelds neue Mitte zu werden.
Um die Jenfelderinnen und Jenfelder für ihr neues Quartier und künftiges Zentrum zu begeistern, sind alle interessierten Bürger und wichtige lokale Akteure wie die Stadtteilkonferenz von Beginn an in den Planungsprozess eingebunden. So wurde beispielsweise der Name Jenfelder Au in einem hamburgweiten Wettbewerb ermittelt. Zudem gab es von 2013 bis 2017 vor Ort die Ausstellung Stadtquartier Jenfelder Au, welche über die Planungen informierte und Raum für Fragen bot.
Baufortschritt seit 2013
Im ersten Bauabschnitt wurden die Schwarz- und Grauwasserleitungen in der Jenfelder Au gebaut. Hierzu war im Herbst 2013 der Spatenstich, bei dem die Hamburger Umweltsenatorin Jutta Blankau, HAMBURG WASSER-Geschäftsführer Michael Beckereit sowie Vertreter der Fördermittelgeber feierlich den Baubeginn markiert haben. Der Leitungsbau für über 3400 m Schwarzwasser-Vakuumleitungen und 2900 m Grauwasser-Gefälleleitungen wurde im Rahmen der Erschließung des gesamten Gebietes im Jahr 2016 fertiggestellt.
Auch die Pumpwerke für Grauwasser und für Schwarzwasser gehören hierzu. Das Schwarzwasserpumpwerk steht auf dem lokalen Betriebshof von HAMBURG WASSER in der Jenfelder Au und sorgt mit seinen Pumpen und Tanks immer für ausreichend Vakuum im Schwarzwassernetz. Die wichtigsten Augenblicke und Momente zum Bau der Vakuumstation sind in dem folgenden Video festgehalten.